Richterliche und behördliche Entscheidungsfindung zwischen Kindeswohl und Elternwohl: Erziehungsfähigkeit bei Familien mit einem psychisch kranken Elternteil

Von: Revital Ludewig, Dr. phil., Fachpsychologin für Rechtspsychologie und Psychotherapie; Kompetenzzentrum für Rechtspsychologie, IRP, Universität St. Gallen; Fachstelle Begutachtung, Beratung, Familienrecht, Sozialpädiatrisches Zentrum SPZ am Kantonspital Winterthur
Sonja Baumer, lic.iur. HSG, Mediatorin; Kompetenzzentrum für Rechtspsychologie, IRP, Universität St. Gallen; Fachstelle Begutachtung, Beratung, Familienrecht, Sozialpädiatrisches Zentrum SPZ am Kantonspital Winterthur                                                                                                                         Josef Salzgeber, Dr. Dr., dipl.-Psych., Organisatorische Leitung der Gesellschaft für wissenschaftliche Gerichts- und Rechtspsychologie, München
Christoph Häfeli, Prof. FH, lic. iur., dipl. Sozialarbeiter, Niederrohrdorf
Kurt Albermann, Dr. med., Chefarzt, Sozialpädriatrisches Zentrum SPZ des Kantonsspitals Winterthur, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie

Stichwörter: Psychisch kranke Eltern, Erziehungsfähigkeit, Aufenthaltbestimmungsrecht/Obhut, Sorgerecht, prozessorientierte Begutachtung, Moraldilemma zwischen Kindeswohl und Elternwohl, Trennung, Scheidung, Case Management

Zusammenfassung: Der Beitrag untersucht die Frage der Erziehungsfähigkeit von Eltern mit psychischen Störungen und zeigt rechtspsychologische und -psychiatrische Überlegungen auf, die Gerichten und Mitarbeitern der KESB helfen können, eine Entscheidung im Sinne des Kindes- und des Elternwohls zu treffen. Im Rahmen des Beitrages werden Fragen der Praxis interdisziplinär untersucht und ein Modell für ein sinnvolles Vorgehen erarbeitet. Dabei wird u.a. auf die folgenden psychischen Störungen eingegangen: Schizophrenie, Borderline-Störung, Depression und Posttraumatische Belastungsstörung. Der vorliegende Beitrag richtet sich an Richterinnen und Richter sowie an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KESB.

    FamPra 3/2015 Seite 562 ff.   www.zeitschriften.recht.ch