Jugendkriminalität: Alles, was Recht ist

Broschüre für Eltern und Erziehungsberechtigte

Egal, wer die Tat begangen hat: Ein Diebstahl bleibt ein Diebstahl, ein Betrug bleibt ein Betrug, ein Raub bleibt ein Raub. Straftaten müs­sen geahndet, die Täter und Täterinnen müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Aber wie und mit welchem Ziel eigentlich? Eher zur Vergeltung oder noch mehr zur Abschreckung? Möglichst «hart», in der Annahme, dass die Opfer so die grössere Genugtuung erfahren bzw. die Abschreckung so die grössere Wirkung hat? Oder eher «weich», um die Täter und Täterinnen nicht erst auf eine kriminelle Karriere zu bringen, sondern ihre Resozialisierung zu unterstützen? Seit Jahrhunderten wird darüber gestritten, wie gerechte Strafen auszusehen haben, mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Doch zumindest eine Erkenntnis hat sich dabei vielerorts durchsetzen können: dass es nicht zielführend ist, Kinder und Jugendliche in gleicher Weise und in gleichem Masse zu bestrafen wie Erwach­sene. Warum?