Ideen und Grundsätze zur Partizipation von Kindern und Jugendlichen

Als die Eidgenössische Kommission für Jugendfragen (EKJ) beschloss, sich der Partizipation von Kindern  und Jugendlichen anzunehmen, stand bald einmal fest, dass sie vor allem eine Richtung verfolgen wollte: Es sollte aufgezeigt werden, dass Partizipation machbar ist, dass es gute Beispiele gibt, aber auch dass Partizipation viel mit Abgabe von Macht und Verantwortung zu tun hat. Es ging also nicht mehr darum, eine theoretische Fundierung der Partizipation auszuarbeiten oder die politischen und gesellschaftlichen Auswirkungen einer verstärkten Mitentscheidung von Kindern und Jugendlichen aufzuzeigen, sondern um das Teilen von Erfahrungen und Entscheidungskompetenzen.

Die EKJ hat als ersten Schritt eine Begriffsbestimmung von Partizipation vorgenommen, die sich in diesem Bericht unter «Was ist Partizipation? » findet. Danach wurden Kriterien ausgearbeitet, welche die Bedingungen für erfolgreiche Partizipation beschreiben. Diese wurden an der Bieler Tagung vom 3. und 4. Mai 2000 mit den fast 200 Teilnehmenden diskutiert und anschliessend überarbeitet. Das Resultat findet sich in der «Werkstatt 1». Ebenfalls bereits vor der Bieler Tagung hat die Kommission verschiedene Thesen zur Förderung der Partizipation ausgearbeitet, die sie wiederum in Biel vorlegte. Aufgrund der ergiebigen Diskussionen wurden sie angepasst und in politische Forderungen gefasst, die am Ende dieses Berichtes ebenfalls präsentiert werden.

Den Hauptteil des vorliegenden Berichtes macht die Übersicht zu erfolgreichen Partizipationsprojekten aus. Um zu diesen Angaben zu kommen, hat die EKJ einen Preis für Partizipationsprojekte ausgeschrieben. Die Projekte wurden an der Bieler Tagung vorgestellt und prämiert. In der «Werkstatt 2» wird das Vorgehen beschrieben, und alle eingereichten Projekte sind dokumentiert. Die EKJ hatte auch dazu aufgerufen, längerfristige Visionen nach Biel mitzubringen, die dann von den Teilnehmenden beurteilt wurden. Eine Übersicht über diese Visionen, von denen bereits einige umgesetzt werden, findet sich in der «Werkstatt 3» in diesem Bericht. Ausserdem enthält der Bericht noch eine Zusammenfassung einer Veranstaltung des Europarates, die unmittelbar im Anschluss an die Bieler Tagung 2000 stattgefunden hat, sowie eine einschlägige Literaturliste. Alle diese konkreten Materialien sollen Sie anregen, selber Partizipation zu verwirklichen.

Bericht der Eidgenössischen Kommission für Jugendfragen