Kindesunterhalt: Rechtliche Grundlagen und praktische Herausforderungen – heute und demnächst

Von: Annette Spycher, Fürsprecherin, Prof. Dr. iur., LL.M., Bern

Stichwörter: Abänderung von Unterhaltsbeiträgen; alternierende Obhut; Aufteilung von Unterhalt; Auskunftspflicht; Barunterhalt; Beistandspflicht; Berechnungsmethoden; Betreuungsunterhalt; Betreuungsanteile; Dokumentationspflicht in Unterhaltstiteln; Familienzulagen; gemeinsame Sorge; Gleichbehandlung; Kinderkonto; Kontaktrecht; Koordination; Mankoteilung; Methode der Grundbedarfsermittlung mit Überschussverteilung; Naturalunterhalt; Prozentmethode; Revision Kindesunterhalt; Rollenverteilung; Übergangsrecht; Unterhaltsbeiträge; Unterhaltsberechnung; Verwandtenunterstützung; Volljährigenunterhalt; Vorbehalte; Wechselmodell; Zürcher Tabellen

Zusammenfassung: Im Bestreben, insbesondere minderjährige Kinder unabhängig vom Zivilstand ihrer Eltern auch hinsichtlich des Unterhalts weitergehend als bis anhin gleichzustellen, hat der Gesetzgeber verschiedene Bestimmungen des ZGB und weiterer relevanter Erlasse revidiert. Diese Bestimmungen werden per 1.1.2017 in Kraft treten. Die Praxis wird sich mit zahlreichen Herausforderungen hinsichtlich der konkreten Berechnung nicht nur des Kindes-, sondern auch des Ehegatten- und nachehlichen Unterhalts und gleichzeitig bei der Formulierung von Bedingungen und Vorbehalten konfrontiert sehen. Angesichts der übergangsrechtlichen Regelungen ist zu empfehlen, die neuen Bestimmungen jedenfalls in Verfahren ausserhalb des «Verbunds» (Eltern und Kinder) schon 2016 zu berücksichtigen. Die altvertraute Prozentmethode verliert mit den neuen Grundlagen endgültig ihre Legitimation.     FamPra 1/2016 Seite 1 ff.   www.zeitschriften.recht.ch